Lilith - erste Frau Adams & Emanzipation im Paradies

Lilith ist eine widerspenstige, freiheits durstige und aufsässige Göttin, sie ist die Urfrau schlechthin. Sie vereint in sich die helle wie die dunkle Seite, Fruchtbarkeit und Tod.

Diese Göttin zeigt die Tiefe eigener Schattenseiten auf und bringt uns unsere Urtriebe zurück.
Mit ihr lernt man wieder stolz auf seine Weiblichkeit zu sein, sie lehrt uns Unabhängigkeit aber zeigt uns auch die eigenen Schwächen.

Aus dem Hebräischen übersetzt bedeutet Lilith soviel wie die Nächtliche. Dies weißt schon darauf hin das die meisten sie nur als Nachtwesen mit Flügeln und Vogelklauen kennen , bzw. Von der Hüfte herab mit Schlangenkörper.
So ausgestattet nährt sie sich des Nachts "unschuldigen" schlafenden Männern. Sie verführt sie zum Sex und raubt ihnen somit Samen und Energie.

In der Sohar wird sie noch so beschrieben:
"Ihr Haar ist lang und rot wie eine Rose, ihre Wangen sind weis und rot, an den Ohren hängen sechs Schmuckstücke.
Ihr Mund ist wie eine schmale Tür gesetzt, angenehm in seiner Zier, ihre Zunge scharf wie ein Schwert, ihre Worte glatt wie Öl, ihre Lippen sind rot wie eine Rose und süß von aller Süße dieser Welt. (Sohar1 148a)"

Was den wenigsten aber bekannt ist, ist das dieses nächtliche Wesen die erste Frau Adams war. Und nicht wie den meisten bekannt Eva.
Zudem erschaffte Gott sie nicht aus einen Körperteil Adams, sondern wurde sie aus dem selben Lehm geformt.

Und Lilith war somit der Auffassung Ebenbürtig zu sein, nicht mehr und nicht weniger.

"Es ist wohl und recht, das die Lichter beide regieren, das größere am Tag und das kleinere bei Nacht..... (Sohar1 20b)"

Adam aber, wollte sich Lilith gefügig machen und sie stritten sich. So holte Gott sie zu sich und befahl ihr sich Adam zu unterwerfen und beim Sex unter ihm zu liegen.

Dies gefiel ihr natürlich nicht und so flüchtete sie aus dem Paradies.
Der Allmächtige schickte Lilith drei Engel hinterher; Sanvai, Sansanvi und Semangloph.
Diese konnten ihr jedoch nicht habhaft werden. Und so ermordeten sie ihre Kinder die sie bei ihrer Flucht , aus dem Paradies zurücklassen musste.

Lilith aber blieb frei und vereinigte sich jeden Tag mit Dämonen und brachte Dämonenkinder zur Welt.
Einige davon nannte man Lilim, die wie ihre Mutter Männer verführen und diese danach nie wieder eine andere Frau lieben können.

Auch gehen wohl einige Theologen der Idee nach das nicht Satan, sondern Lilith den Apfel der Erkenntnis an Eva reicht um sich für das Unheil das ihr angetan wurde zu rächen.

Sie selbst aber bleibt unsterblich, da sie nie die Früchte vom Baum der Erkenntnis gegessen hat.
Im laufe der Zeit soll ihr Aussehen immer dämonischer und furchterregender geworden sein.
Man sagte ihr auch nach das sie nachts die Kinder raubte. Und so versuchten sich die Menschen zu schützen indem sie Pentagramme an die Wiegen anbrachten auf denen die Namen der drei Engel geschrieben waren, die sie jagten.

Jedenfalls bereitete Lilith den Männern im Mittelalter wohl soviel Unbehagen mit ihrer Frauenpower das sie nach der Reformation aus den biblischen Schriften sogar gänzlich verschwunden war.

Die einzige Passage die noch darauf hinweist wäre;
"Und Gott schuf den Menschen zu seinem Bilde, zum Bilde Gottes schuf er ihn; und schuf sie als Mann und Weib. (1.Mose 1:27)"

Bis heute geht der Streit ob sie nun Göttin oder Dämon sei.
Von den Männern als Kinderfresserin, Vampir, Dämon oder Verführerin verunglimpft.
Gilt sie bei den Frauen als die schwarz-mondische Göttin die resistent gegen die Herrschsucht Gottes und Adams war und somit die erste Kämpferin für Gleichheit unter den Geschlechtern

. Im Midrasch (jüdisch feministische Theologie) zum Beispiel wird Lilith als gelehrte , starke Frau beschrieben.

Eines sollte klar sein wenn man mit der Energie der Lilith arbeitet.
Sie führt uns bis in den tiefsten Winkel unseres Unterbewusstseins, um uns dort unsere Urweiblichkeit und Stärke zu zeigen. Und wenn man dazu bereit ist, auch wieder damit zu verbinden. Dies ist mit Sicherheit kein einfacher Weg und kann schmerzhaft und dunkel sein.

Doch wer sich diesen Abenteuer stellt wird wie Lilith mit besonderer Kraft daraus hervorgehen.

Frauchen die ihren Göttergatten jeden Abend die Hausschuhe anwärmen und gemütliche Pulunder stricken, sollten allerdings davon die Finger lassen ];-)

Aus dem Buch " Kabbalah, Qliphoth und die Goetische Magie "
(Autor Thomas Karlsson)

Lilith, öffne deinen Schoß,
öffne die Schale der Dunkelheit und komme hervor
aus der Höhle der dunklen Träume.
Lilith, lass dein Blut fließen
Wie vulkanische Lava und sei die Macht,
Durch welche der Drache aufsteigt.

O Lilith, die Welt ist verführt in deiner Umarmung
Und dort können die Verbliebenen aller Zeitalter sich treffen
Unter dem Schatten deiner Grausamkeit.

Lilith, du hältst das Zepter und die Herrschaft.
Gib uns die Herrschaft und die Erfüllung unserer Träume.

eure Asmodea

Die Legende von Lilith

Lilith ist eine legendäre Figur; ihren Ursprung hat sie wahrscheinlich in den beiden unterschiedlichen Berichten der Genesis über die Schöpfung von Mann und Frau:

Im Alten Testament in der Priesterschrift heißt es: „So schuf Gott den Menschen nach seinem Bild, als Gottes Ebenbild schuf er sie und schuf sie als Mann und Frau.“ (1 MOSE 1,27)

Es existiert aber auch eine weitere Schöpfungsgeschichte, die jahwistische Schrift, die gleichzeitig die meist verbreitete der christlichen Mythologie darstellt.
Gott, der HERR, dachte: „Es ist nicht gut, dass der Mensch so allein ist. Ich will ein Wesen schaffen, das ihm hilft und das zu ihm passt.“ (1 MOSE 2,18) Da versetzte Gott, der HERR, den Menschen in einen tiefen Schlaf, nahm eine seiner Rippen heraus und füllte die Stelle mit Fleisch. Aus der Rippe machte er eine Frau
und brachte sie zu dem Menschen. Der freute sich und rief: „Endlich! Sie ist’s! Eine wie ich! Sie gehört zu mir, denn von mir ist sie genommen.“ (1 MOSE 2,21-2,23)

Die geschichtskritische Bibelauslegung sieht dies als zwei Versionen der Schöpfung des Menschen, die im Prozess des Zusammenschreibens der Bibel hintereinander in den Kanon aufgenommen wurden. Doch hat die Schöpfungsgeschichte der jahwistischen Schrift die christliche Kirche am nachhaltigsten geprägt. Diese Erzählung wurde über Jahrhunderte dafür benutzt, die „Vormachtstellung“ der Männer zu rechtfertigen.

Für die Rabbinen des Talmud und des Midrasch handelt es sich um einen durchgehenden Text, dessen Widersprüche aufzulösen sind, weil das Gotteswort nicht widersprüchlich sein kann. So entstand die Legende von Lilith.

Der Legende nach war Lilith war Adams erste Frau; doch ihr starker Wille brachte Unruhe ins Paradies. Lilith war nicht bereit sich Adam zu unterwerfen, sie den göttlichen Namen auszusprechen und floh aus dem Paradies. Sie war nicht zur Rückkehr zu bewegen und nahm stattdessen in Kauf, dass viele ihrer Kinder starben.

Lilith ist in vielen alten außerbiblischen Texten aus dem vorderen Orient, wie der sumerischen Inanna fest verankert. Ihr Charakter wird im babylonischen Talmud, dem Alphabet des Ben Sira, dem Sohar und in zahlreichen mittelalterlichen Legenden gezeichnet:

Die Geschichte von Lilith basiert auf babylonischen Legenden um zwei Dämonen, einem männlichen und einem weiblichen mit den Namen Lilu und Lilitu. Der antike Orient kannte Göttinnen und Götter, männliche und weibliche Dämonen, deren Macht und Einfluß [auf die Menschen] gleich war. Diese babylonischen Dämonen verletzten Männer und befielen Frauen im Kindbett und deren Kinder. In Lilith hat die jüdische Tradition ausschließlich die weiblichen Seiten des Dämonischen bewahrt .

Ein weiterer Aspekt von Lilith ist das Verführerische: "R. Hanina sagte: Man darf nicht in einem Haus allein schlafen, und wer allein schläft, wird von der Lilith überfallen" (Schab. 151b). Lilith greift einsame Männer an, die sich ihrer nicht erwehren können. Sie erregt sie im Schlaf, also wenn sie verletzlich sind, und nimmt ihren Samen, um an Stelle der seinen Dämonenkinder in die Welt zu setzen. Mittelalterlichen Erzählungen, in denen männliche Phantasien ihre Blüten treiben, titulieren Lilith als die "Versucherin". Lilith ist hier oft als Extrembild der Frau gezeichnet, als Verderbtheit und Tod bringendes Wesen, Inkarnation des Sexuellen, dem der schwache Mann nicht widerstehen kann. Das Böse liegt im Anderen, in der Frau. Drei männliche Urängste sind in [diesem Bild von Lilith] personifiziert: Angst vor der Unfruchtbarkeit, die Angst vor der Einsamkeit, und die, ohne eine Zukunft durch Nachkommen zu sterben.

Aviva Cantor vermutet, dass die jüdische Legende von Lilith im [babylonischen] Exil entstanden sein könnte, zu einer Zeit da die patriarchalische Gesellschaft, durch ein fremdes Umfeld verunsichert, Selbstbestätigung nötig hatte. In einem Moment, da die gesellschaftliche Ordnung in Frage gestellt wurde, sollte die häusliche Ordnung stabilisiert werden. Die Frau musste in ihrer Macht beschnitten und auf ihre Aufgaben verwiesen werden: für den Unterhalt des Mannes zu sorgen, ihm wie Eva als Helferin zur Seite zu stehen, ihn nicht zu verlassen, für Nachkommenschaft zu sorgen und ihn in seiner Position zu stützen.

Quellen:
http://media.ktn.gv.at/ppm_3dak_ktngvat/Lilith_aktuell___UPLOAD_0.pdf
Frau und Judentum - Lilith

Hallo,

bei Karlsson beherrscht Lilith Gamaliel, das Reich der dunklen Träume. Dies ist der erste Schritt aufwärts (oder abwärts - wie man will) auf der dunklen Seite der Existenz. So wie ich es verstehe, sollen diese dunklen Träume in den Zweifel führen, der das bestehende Weltbild erschüttert und zerstört und so die ureigenste Kraft im Individuum freisetzt (Gamaliel - Samael - Thagirion). Der blutige Mond von Gamaliel weist den Weg zur Schwarzen Sonne.

Ja, das ist eine moderne Sicht und nicht historisch belegt, aber trotzdem interessant.

LEPACA LILITH AMA RUACH!

(Etwa: "Heil Lilith, Mutter der Dämonen").

Beste Grüße

Cefer