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 Vortrag Kelten

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Samea
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BeitragThema: Vortrag Kelten   Vortrag Kelten Icon_minitimeDo Jun 05, 2008 12:46 am

Wer waren die Kelten?

Nur wenige Völker sind so geheimnisumwittert wie die Kelten. Es gibt kaum wissenschaftlich fundierte Erkenntnisse über die gesellschaftliche Struktur und Religion der Kelten und selbst die Herkunft dieses Volkes, das mehr als ein Jahrtausend lang in Europa dominierte, liegt im Dunkel der Vergangenheit. Quellen, auf die man zurückgreifen könnte, sind mitunter fragwürdig und selbst bei erfahrenen Historikern treten Interpretationsunterschiede auf, die zum Teil gravierend sind.

Woher der Begriff "keltisch" stammt, ist ebenfalls nicht eindeutig geklärt. Er taucht als erstes etwa um 500 v. Chr. in den Schriften der antiken Autoren auf, welche über Völker schrieben, die die Griechen "Keltoi" oder "Galatae" und die Römer "Celtae" und "Galli" nannten. Sowohl die griechischen wie auch die römischen Bezeichnungen bedeuten in etwa „die Tapferen”. Keltisch sprechende Menschen mag es auch schon früher gegeben haben, aber da keinerlei Schriften existieren, fehlen eindeutige Beweise.

Die Kelten zählen zu den größten Völkern der europäischen Geschichte. Vor der römischen Eroberung der bekannten Welt im 2. Jahrhundert v. Chr. bewohnten keltisch sprechende Stämme ein Gebiet, das sich von Italien über Süddeutschland Frankreich, Spanien und die Türkei bis nach und Irland und Britannien erstreckte. Sie waren jedoch keine homogene Völkerfamilie, die sich einer einzigen ethnischen Identität bewußt gewesen wäre. Man kann daher nicht von einem keltischen Reich oder nur einer universellen oder exklusiven keltischen Kultur sprechen. Zwar hatten die keltischen Völker viele Gemeinsamkeiten in den Bereichen Religion, Gesellschaftsstruktur und Kultur, aber es gab auch gewaltige Unterschiede, zum Beispiel in den politischen Strukturen.

In diesem Vortrag soll es um die Inselkelten im Zeitraum 2000 v. Chr – 5.-6.Jah n. Chr. Gehen.


Sozialstruktur der Inselkelten

1. Die Könige und Stammesfürsten (Adel)
2. Druiden
3. Krieger
4. Die Clan-Angehörigen, die das Land bestellten und in Kriegszeiten Soldatendienste leisteten
5. Jene, die keine bürgerlichen Rechte mehr hatten: Verbrecher, die ihre Strafe ableisteten, Kriegsgefangene und Geiseln.

Das Grundgerüst wurde gebildet durch die Familie (= Fine), die sich auch den Mitgliedern von 4 Generationen (=Derbfine) zusammensetzte.
Mehrere Familien bildeten zusammen eine Klan (=Tuath), an deren Spitze im Normalfall der gewählte König (=Ri) des Kleinkönigreiches stand. (159 in Irrland) Der König (Ri) war der Repräsentant des Tuath und der Anführer in Kriegszeiten. Er war der Mittler zwischen den Drui (Druiden) und dem Rest des Volkes. Die eigentliche Macht übte der Adel aus, zu dem Landbesitzer, Krieger, Druiden, Barden und bedeutende Handwerker gehörten. Einfache Handwerker und Bauern bildeten die Gruppe der Freien. Unter ihnen standen Sklaven und Leibeigene.

Unter den Stämme und Clans herrschten nicht selten Streitigkeiten vor. Eine ständige gemeinsame Führung der Kelten im Sinne eines allgemeinen Königtums oder dergleichen gab es nicht. Dieser Umstand machte die Kelten teils eben besiegbar, in dem etwa die Römer die Stämme gegeneinander aufhetzten, teils aber auch unbesiegbar, weil man eben nicht mit einem gefallenen König gleich das ganze Keltentum besiegte, sondern immer nur einzelne Stämme.

Im Falle größerer Bedrohungen konnten auch mehrere Tuatha zu erweiterten Königreichen zusammengefasst werden (30 Königreiche in Irrland). An der Spitze dieser größeren Zusammenschlüsse standen die Provinzkönige (Ri Ruireg) (7 in Irrland). War das ganze Land bedroht, konnten sich auch alle Tuatha zusammenschließen. Der oberste Führer war dann der Hochkönig (Ard-Ri). Dieser war immer einer der Provinzkönige, die wie der Hochkönig nach Bedarf gewählt oder durch Rotation bestimmt wurden.

In Friedenszeiten war jede Sippe war völlig autark mit eigenen Rechtsordnungen und zum Teil auch eigenen Göttern. Landbesitz eines einzelnen gab es nicht, nur eine Art Besiedlungsrecht, das vom König verhängt wurde. Die Bedeutung einer Sippe war abhängig entweder von der Anzahl des Viehs, das ihr gehörte oder aber von der Größe das Landes, das sie bewirtschaften durfte. Die Funktion der Könige war nicht das Erlassen von Gesetzen oder die Strafverfolgung, sondern sie waren in erster Linie für militärische und diplomatische Angelegenheiten zuständig. Im Gegenzug für das Besiedlungsrecht, das ein König erteilt, bekam er von der Sippe im Krisenfall militärische Unterstützung.

Eine Königsherrschaft wurde nicht weitervererbt, sondern durch Wahl erworben. Voraussetzung dafür war lediglich, dass man einer königlichen Sippe entstammte. Von einem König erwartete man absolute Unversehrtheit. Wurde er in einer Schlacht nachhaltig verletzt, so musste er zurücktreten.
In der Hierarchie unmittelbar unter dem König standen als Stammeselite die Krieger, die Gebildeten und teilweise auch die Handwerker. Die Rangfolge wurde dabei durch das Vermögen bestimmt.

Die Druiden standen dabei aufgrund ihres Wissens und ihrer religiösen Bedeutung außerhalb dieses Ranggefüges. Einerseits waren sie dem König gleichgestellt, andererseits standen sie in einigen Bereichen auch über ihm. Sie galten auch als die Gesetzgeber und geistigen Führer einer Sippe.

Druiden

Sie bildeten gleichsam die intellektuelle Schicht des keltischen Gesellschaftssystems. Von den antiken Quellen und überlieferten Mythen keltischen Ursprungs wissen wir über deren Vormachtstellung auch gegenüber der Oberschicht der Fürsten. Die Ausbildung zum Druiden dauerte lange, nach Caesar gelegentlich bis zu zwanzig Jahre: „Die Druiden nehmen in der Regel nicht am Krieg teil und zahlen auch nicht wie die Übrigen Steuern. […] Diese großen Vergünstigungen veranlassen viele, sich aus freien Stücken in ihre Lehre einweihen zu lassen, oder ihre Eltern und Verwandte schicken sie zu den Druiden. Wie es heißt, lernen sie dort eine große Zahl von Versen auswendig. Daher bleiben einige 20 Jahre lang im Unterricht.“ (Caesar, De bello gallico, VI, 14)

Neben ihren priesterlichen Funktionen hatten die Druiden aber auch durchaus weltliche Pflichten und Privilegien. Ihnen oblag die Rolle des Lehrers, Mediziners, Naturforschers Astronomen, Philosophen, Richters und Magier. Laut Caesar (VII 33,3) war die Exkommunikation (d. h. der Ausschluss von den Opferbräuchen) die schwerste der denkbaren Strafen.

Man kann den Druiden allerdings grob drei verschiedene Funktionen zuteilen, wobei die Funktionen auch übergreifend wirkten:

1. die "Druids", welche die Kriegskunst lehrten und die Magie beherrschten
2. die "Bairds" oder Barden, welche für die Wahrung der mündlichen Überlieferungen verantwortlich waren, und
3. die "Filidhs" oder Seher, die in die Zukunft blicken konnten.

Die Druiden, wie die Kelten generell, haben kaum Aufzeichnungen hinterlassen. Der Grund dafür ist aber nicht, dass diese Analphabeten gewesen wären, sondern dass die Druiden ihr Wissen ausschließlich mündlich an ihre Schüler weitergaben. Es gibt allerdings 367 Aufzeichnungen von Druiden, die nach wie vor existieren, zumeist aus Schottland, Wales und Irland, aber auch von der Isle of Man.

Die Rolle der Frau

Im Gegensatz zu den Kulturen der Griechen und Römer hatte die Frau bei den Kelten wesentlich mehr Rechte. Frauen konnten zum Fürsten oder König bestimmt werden und damit die höchste Autorität erlangen, obwohl die Regel der König männlich war. Ein Beispiele hierfür sind Boadicea, Anführerin der Icener (61 n. Chr. Britannien) und Macha Mong Ruadh 377 v. Chr. (Irrland) Auch gab es bei den Kelten Kriegerinnen. (Tarcitus). Auch sind Frauen wie z.B. Brigh als Richterin belegt.

Rechtlich und sozial waren Frauen Männern absolut gleichgestellt. Keine Frau konnte gegen ihren Willen verheiratet werden, sondern hatte das Recht, sich ihren Mann selber auszuwählen, genauso wie sie sich ebenso wie der Mann von ihm wieder trennen konnte, wobei der Nutzen, den so eine Eheschließung für die Sippe hatte, nie außer Acht gelassen werden durfte.

Im Falle einer Einigung waren beide Parteien verpflichtet, gleichermaßen Vermögen in die Ehe einzubringen. Bei der Frau galt das allgemein als Witwengeld, bei dem Mann galt dieser Betrag als Nutzungsrecht auf den Leib der Frau, den er vorher schon zu zahlen hatte, im Gegensatz zu anderen Völkern, die die so genannte "Morgengabe" erst nach der ersten Nacht leisteten. Er hatte damit das Recht, seinen ehelichen Pflichten nachkommen zu können, aber Körper, Persönlichkeit und das Vermögen seiner Frau blieben nach wie vor ihr Eigentum!

Im Falle einer Trennung des Paares würde jeder seinen Vermögens-anteil zurück bekommen, zzgl. der Hälfte des Zugewinns, der im Laufe der Ehe erwirtschaftet wurde, solange kein böswilliges Verlassen der Grund einer Trennung war. Aber eine Trennung in gegenseitigem Einvernehmen wurde ebenso akzeptiert, wie die Trennung durch einen triftigen Grund wie zum Beispiel eine Beleidigung oder Schlimmeres. In diesem Fall fiel der gesamte Zugewinn an den verlassenen Partner als Entschädigung.

Bei einem Todesfall fiel das gesamte Vermögen nicht automatisch an den Hinterbliebenen, sondern der Anteil mit Ausnahme des Zugewinns des oder der Verstorbenen fiel an dessen bzw. deren Sippe zurück. Dies hatte den Vorteil, dass der Hinterbliebene aus jeglichen Verpflichtungen gegenüber der Sippe des Verstorbenen befreit wurde und somit wieder die Unabhängigkeit erlangt wurde. Dieses galt gleichermaßen für Männer wie für Frauen.

Rechtlich gesehen gab es bei den Kelten drei Formen der Ehe:
1. war der Mann sozial höher gestellt als die Frau, hatte diese kaum Rechte, sondern war dem Mann unterlegen.
2. kamen Mann und Frau aus der gleichen sozialen Schicht, waren sie auch in jeder Beziehung gleichgestellt.
3. kam die Frau aus einer höheren Schicht als der Mann, hatte dieser genauso wenig Rechte wie es die Frau im umgekehrten Fall gehabt hätte.

Wenn ein Mann sich "entehrt" hatte und in den untersten Stand absank, betraf dies nicht die Stellung seiner Gemahlin. Die Frau war nur für ihre eigenen Schulden verantwortlich, nicht für die des Mannes.

Ob Frauen Druidin waren und Opfer vollzogen, wird kontrovers diskutiert. Als Argument gegen Druidinnen wird angeführt, dass es hierfür außerhalb der Mythologie keine schriftlichen Belege gibt. Auch mir sind lediglich schriftlich überlieferte Mythen bekannt: z.B. Mag Roith, die gegen drei Druidinnen kämpfte, Chuchulainn wurde u.a. von einer Drudin aufgezogen. Da das gesprochene Wort bei den Kelten eine typische Form der Wissensweitergabe war, sagt das jedoch nichts über das Vorhandensein oder nicht Vorhanden sein von Druidinnen aus.
Bei der bei den Kelten typischen Hochschätzung der Frau währe es unlogisch den Frauen aufgrund ihres Geschlechts die „Kultfähigkeit" oder einen Teil davon absprechen und ein männliches Monopol aufzubauen. Ich stimme der Druidenschule Pendragon zu das es wahrscheinlich bis zum höchsten „Amt" des Druiden kein Vorrecht des Geschlechts oder der Geburt gab! Einziges Kriterium für eine Rolle im Stab der „Bewahrenden des Heiligen Wissens", war die entsprechende reglementierte Ausbildung, die unterschiedslos allen offen stand. - Es wäre auch absurd gewesen Frauen vom so genannten „Priesteramt" auszuschließen!

Die Druiden scheinen den Gleichheitsgedanken besonders ernst genommen zu haben und verzichteten häufig bis ins Grab auf besondere Rangabzeichen. Daher ist es bis heute oft nicht möglich, die Gräber ehemaliger Druidinnen und Druiden als solche zu identifizieren. Es wurde jedoch am Dürrnberg, in einem keltischen Frauengrab ein Kultstab gefunden wurde, der vermutlich die Funktion eines Berufsabzeichens erfüllte. Er ist wahrscheinlich ein Hinweis auf eine Seherin (Fili). Also eine Frau, die den höchsten Grad des Druidentums innehatte.
Auch wenn wenig darüber bekannt wurde, ob Frauen als Druidin das Amt der Priesterinnen ausübten vollzogen, kann das nicht ausgeschlossen werden, es ist meines Erachtens sogar wahrscheinlich.

Quellen:
www.druidenschule.org
Brückner / Focke: Das wahren Zeiten, Frühgeschichte und Antike
Eurasisches Magazin - Die Kelten
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