Maeve, erbarmungslose Kriegergöttin und schöne Königin"Die Frau gehört hinter den Herd !" So die bis heute verbreitete Meinung , vor allem unemanzipierter Männer und "traditionell" denkender Frauchen.
Doch waren die Frauen schon seit grauster Vorzeit mehr als nur behütende Mutter, gute Köchin und liebreizendes schwaches Weib. Ob in der Mythologie oder in geschichtlich belegten Aufzeichnungen, wird immer wieder auch von Frauen erzählt die diesen Bild zum Glück so gar nicht entsprechen.
Sondern zeigt es vielmehr das wilde, unabhängige und auch grausame Weib.
Welches den Männern was Kraft, Kriegskunst und mentale Stärke betrifft in nichts nachsteht.
Also warum soll Frau nicht auch Kriegerin sein ? Nur weil Mann wieder mal eine Domäne für sich beansprucht ? Zum Glück konnte die Wildheit unserer Seele auch durch Dogmas, Verbote oder moralische Grundsätze nie ganz bezwungen werden. Auch wenn es Frau bis heute nicht immer leicht gemacht wird ein nach ihren Wünschen und Vorstellungen freies Leben zu führen.
Sicher hat jede Frau schonmal gesagt bekommen : " So was gehört sich nicht für ein Mädchen." Oder wenn eine Frau sich nicht fest binden möchte aber ab und zu mal einen Geliebten hat: " Das ist aber eine Schlampe ." usw..
Komisch nur das ein Mann mit vielen Liebschaften ein toller Hecht oder so was ist ];-)
In der Keltischen Mythologie gibt es jedenfalls eine Unmenge großer Kriegerinnen die sich sicher noch ganz andere Sprüche anhören müssten.
Zum Beispiel Morrigu " die Krähe der Schlacht " die blutigen Regen, Feuer und Dunkelheit dank ihrer Zauberkraft über feindliche Heere brachte. Oder Macha die die Köpfe der im Kampf getöteten Gegner auf Speeren aufgespießt zur Schau stellte.
Eine der prächtigsten Figuren dieser Geschichten ist mit Sicherheit Königin Maeve.
Ursprünglich als Göttin verehrt, die über den magischen Mittelpunkt Irlands herrschte, wurde sie im Wandel der Zeit durch kulturelle Veränderungen und unter christlichen Einfluss zur normalen sterblichen herabgestuft.
Maeve, was soviel bedeutet wie die "Trunkene" bzw. "Rauschhafte" , soll eine wunderschöne Frau aber auch unerbittliche und grausame Kriegerin gewesen sein.
Wie die Bedeutung des Namen schon verrät, hatte sie auch viel Vergnügen an ausgelassen Gelagen. Wo man sich mit Trinken und Kräfte messen die Zeit vertrieb. Dort stand sie den Männern in nichts nach.
Und je nach Laune wählte sie sich ein Mann zu ihren Vergnügen. Wurde er ihr langweilig schickte sie ihn fort um sich mit dem nächsten die Zeit zu vertreiben.
Auch sagt man ihr nach, sie soll immer noch einen zweiten Mann im Schatten ihres Liebhabers gehabt haben.
Sicher werden manche sie als Mannstoll bezeichnen, denn recht wählerisch war sie wohl nicht was ihre Liebschaften anging.
Aber Maeve war eben Kriegerin und nicht Burgfräulein.
Der Legende nach soll sie schneller als ein Pferd gelaufen sein und Vögel & andere Tiere auf ihren Armen getragen haben.
Dieses willensstarke Weib ist für einen der Bekanntesten irischen Geschichten verantwortlich. "Der Rinderraub von Cooley." (Tain Bo Cuailnge)
Es beginnt damit das Maeve, die damals über die Wildnis von Connaugth herrschte, mit ihren momentanen Gefährten, König Aillil, im Bett lag.
Sie vergleichen ihre Besitztümer und versuchen sich gegenseitig zu übertrumpfen. Aillil versucht Maeve zu beweisen das er mehr Reichtümer als sie zusammengetragen hat. Vergebens. Immer wieder ist zwischen den zwei Pralern ein Gleichstand.
Bis Aillil seinen magischen Stier erwähnt. Hier musste Maeve passen, denn ein solches Tier besitzt sie nicht.
Dies gefällt ihr natürlich nicht den Wettstreit verloren zu haben.
Aber sie weiß das es in Cooley auch so einen magischen Stier gibt und beschließt ihn zu stehlen.
Also lässt sie kurzerhand ihr Heer sammeln und zettelt einen Krieg gegen Cooley an.
Maeve fährt in einen offenen Wagen, wunderschön herausgemacht in edlen Gewändern umgeben von vier Streitwagen, um sich in die Schlacht zu stürzen.
Trotz ihrer Schönheit und den wertvollen Kleidern ist sie aber eine ernst zu nehmende Kriegerin , welche die feindlichen Armeen in Angst und Schrecken versetzt.
Ein Mann der sie sieht ist vor Begierde gelähmt und somit ein leichter Gegner.
Sie erweist sich in diesen Kampf als ungewöhnlich starke Kriegerin und nach großen Blutvergießen erobert sie endlich den begehrten Stier.
Die Freude an diesem magischen Tier währt aber leider nicht lange.
Als die beiden Stiere zusammengeführt werden gehen sie aufeinander los und reißen sich gegenseitig in Stücke.
Dieses Ereignis geht als einer der blutigsten Tierkämpfe in die mythische Weltliteratur ein.
Natürlich soll die Geschichte von Maeve, Frau von heute nicht dazu anregen Schwertschwingend durch die Fußgängerzone ihrer Stadt zu toben und die Köpfe der erlegten Männer aufzuspießen. ]:-)
Aber sollte Frau doch ruhig den Mut haben um ab & an mit ihrer inneren Kriegern in Kontakt zu treten und sich die Kraft zu holen, eigene Träume und Wünsche zu leben.
Eine kleine Kriegerin zu sein bedeutet nicht, von seiner Weiblichkeit etwas einzubüßen. Ganz im Gegenteil.
Und kommt der alt bekannte Spruch : "das gehört sich nicht für eine Frau" Dann hör einfach die wilde und schöne Meave tief in Deinen Inneren und sagen :
"Doch genau das gehört sich für mich !" ];-)
Blessed Be
Eure Asmodea
So Jan 13, 2008 10:31 pm